Zur Ausstellung Werner Hartmann in der Galerie Schulthess, Basel, 1934

«(...) Die Werke leuchten in kräftigen Farben auf, in den Farben malerischer und südlich durchlichteter Landschaften, wie denn überhaupt die ganze Kunst Hartmanns sich zu einer schönen Diesseitigkeit bekennt und in den Themen eben das Reizvolle, farbig Schöne und Reiche wählt. Südfrankreich, Spanien, die Balearen und Marokko sind die Gebiete, in denen Hartmann die Vorwürfe zu seinen Bildern findet, zu Bildern, in denen das thematische Material durch einen formal stark prägenden Gestaltungswillen verarbeitet wird. Ausgesprochen temperamentvoll und mit Verve wird bildmässig eine Landschaft oder werden die Figurengruppen darin interpretiert; von malerischem Temperament und innerem ungebrochenen Schwung sind die Pinselzüge getragen, die in dunkler satter Tönung den Körper eines Schiffes, einen Baum oder den Kubus eines Hauses umreissen.

Diese schwarzen und dunkelgrauen Umrisse fügen sich in bewusster Kontrastierung in das sorgfältig und sehr empfindsam ausgewogene Gewebe der farbigen Flächen, die immer Fläche bleiben und doch im ganzen Rhythmus des Bildes räumlich wirken. Diese schwarze Farbe in der Malerei zu verfolgen ist von besonderem Interesse: in den meisten Bildern taucht sie irgendwo auf, erscheint sie als Umrisszeichnung oder als die Farbe der Figuren, die auf dem Platz einer Stadt stehen (...)»

 

 

 

 

 

Peter Mieg in: Basler Nachrichten, 17. Mai 1934 zur Ausstellung von Werner Hartmann in der Galerie Schulthess, Basel; wieder abgedruckt in: Farben und Klänge. Werner Hartmann 1903–1981. Stansstad 2014, S. 58.

 

Peter Mieg (* 5. September 1906 in Lenzburg; † 7. Dezember 1990 in Aarau) war Komponist, Maler und Publizist, der das schweizerische Kulturleben während Jahrzehnten in vielfältiger Weise geprägt und sich über die Landesgrenzen hinaus einen Namen geschaffen hat.

(Quelle: Wikipedia)

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